Von Selbstzweifeln, anscheinenden Problemzonen, Unsicherheiten und Selbstakzeptanz

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Es ist kein Geheimnis, das wir Frauen unsere größten Kritiker sind. Sei es im Beruf, im Privatleben oder eben in Bezug auf unseren Körper. Ein Blick in den Spiegel und schon kommen negative Gefühle auf. Meine Beine sind zu dick, mein Bauch könnte eindeutig flacher sein und meine Arme muss ich auch unbedingt mehr trainieren. Wir Frauen haben einen riesen Hang dazu uns selber zu kritisieren und uns klein und schlecht zu machen. Anstatt uns mit all unseren Macken zu akzeptieren und lieben, werden vermeintliche Problemzonen in den Mittelpunkt gerückt. Aber wäre ein Leben voller Selbstliebe und positivem Selbstbild nicht um einiges schöner und lebenswerter? Wären wir nicht um einiges glücklicher, wenn wir unseren Körper zu akzeptieren würden wie er eben nun mal ist?

Das ‚Problem’ mit meiner Körpergröße und meinen kurzen Beinen

Auch ich kenne dieses Gefühl von Unsicherheit und Selbstzweifeln. Irgendwann und aus irgendeinem Grund rückte bei mir das Thema Körpergröße in den Mittelpunkt und löste Zweifel und enorme Unsicherheit in mir aus. Schon als Kind war ich immer recht klein und zierlich, aber als kleines Mädchen kümmert einen das recht wenig. Als ich dann in eine weiterführende Schule wechselte und das ‘kritische’ Teenageralter erreicht hatte, änderte sich meine Einstellung zu meinem Körper. Sogar meine beste Freundin, die immer kleiner war als ich, war plötzlich einen Kopf größer und wirkte viel erwachsener und weiblicher als ich. Zudem bildete ich mir ein, meine Beine wären überdimensional kurz im Gegensatz zu meinem restlichen Körper. Neben meiner Größe wurden meine Beine also zur nächsten Problemzone erklärt. Da ich recht sportlich bin und relativ muskulöse Beine habe, vermied ich es Kleider und Röcke anzuziehen. Diese Kleidungsstücke konnten meiner Meinung nach nur von großen, schlanken Frauen mit Gazellenbeinen getragen werden. Ich weiß nicht ob es nur an meiner Größe, oder auch an meinen recht kindlichen Gesichtszügen lag, aber ich wurde ständig 2-3 Jahre jünger geschätzt als alle anderen. Zum Teil glauben Leute heute immer noch, dass ich eine Schulfreundin der 17-jährigen Freundin meines Bruders bin, obwohl ich nun doch schon 21 Jahre alt bin.

 

Wie sich meine Körperwahrnehmung von Zeit zu Zeit geändert hat

Während mich mit 14, 15 Jahren meine Körpergröße immer sehr gestört hat, weiß ich heute, dass es noch wichtiger Dinge im Leben gibt. Ich werde nie Modelgröße erreichen und nie meterlange Beine haben. Zudem werde ich immer einen sportlichen Körperbau haben und in enganliegenden Jeans vielleicht eine bessere Figur machen als in eleganten Kleidern. Aber wisst ihr was? Ich mache mir daraus nicht mehr viel. Denn gibt es einen Grund warum wir unser Glücklichsein nur durch einen flachen Bauch oder lange, schlanke Beine definieren sollten? Definitiv nein.

Natürlich existieren diese von mir definierte Problemzone heute immer noch. Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin, aber macht uns nicht gerade diese Unperfektheit zu dem Menschen, der wir sind? Natürlich kann ich diese Abneigung gegen meine Größe und insbesondere gegen meine kurzen Beine nicht vom einen auf den andern Tag ablegen, aber gibt es denn nicht noch wichtigere Themen mit denen wir uns auseinandersetzen sollten? Früher aß ich strickt nach Plan, zählte täglich Kalorien und machte mir jeden Tag auf neue Gedanken wie ich sportlicher, dünner und attraktiver wirken könnte. Heute mache ich mir nichts mehr daraus ob ich um 19 Uhr oder auch erst mal um 22 Uhr zu Abend esse, ich mache Sport, weil es mir Spaß macht und gönne mir nachmittags auch mal ein Stück Kuchen oder ein paar Kekse – einfach, weil ich Lust darauf habe. Ich muss sagen, seit meine Figur nicht mehr die zentrale Rolle in meinem Leben spielt, lebe ich viel glücklicher, bin ausgeglichener und fühle mich frei. Natürlich achte ich darauf nicht enorm zuzunehmen, aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt und dass unser Aussehen allein uns nicht glücklich macht.

Was ich auch erst lernen musste ist, dass das Vergleichen mit anderen Mädchen überhaupt zu nicht führt und uns wenn nur unglücklich und unzufrieden macht. Be your own kind of beautiful – in diesem Satz steckt meiner Meinung nach so viel Wahrheit und wir Mädels sollten uns viel öfter vor Augen führen, dass jede von uns einzigartig und auf ihre ganz besondere Art und Weise schön ist. Während ich meine kurzen, sportlichen Beine früher verflucht habe, bin ich heute sogar ein bisschen stolz auf sie. Zudem sehe ich heute auch die Vorteile meiner kleinen Körpergröße. Gerade eben weil ich sehr jung aussehe, wirke ich auch immer etwas zierlicher und kann ohne Probleme High Heels tragen und trotzdem kleiner sein als mein Freund. Natürlich habe auch ich Tage, an denen einfach alles doof ist und an denen ich mich selber nicht mag. Ich finde es aber ganz wichtig, sich die positiven Eigenschaften und Merkmale immer vor Augen zu führen und vermeidlichen Problemzonen als Besonderheiten, die einen einzigartigen machen, anzusehen. Zudem müssen wir uns bewusst machen, dass sich diese ‚Probleme’ oft nur in unserem Kopf abspielen und von anderen gar nicht wahrgenommen werden. Marc kann zum Beispiel bis heute nicht verstehen wieso ich meine Beine nicht mag. Er meint immer andere Mädels wären froh, so sportliche und muskulöse Beine zu haben wie ich. So sind die Wahrnehmungen also unterschiedlich 🙂

 

Es würde mich wirklich sehr interessieren, wie ihr zu diesem Thema steht. Was sind eure Erfahrungen? Ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr eure Meinungen und Gedanken zu diesem Thema in den Kommentaren teilt, da ich dieses Thema als sehr wichtig erachte.

xoxo, Theresa

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5 Kommentare

  1. Natalie
    16. Juni 2016 / 00:11

    super Post! Du sprichst damit vielen Mädels aus der Seele.
    Ich wünsche mir, dass mehr Blogger so über das Thema sprechen würden, dann wäre vielleicht gar nicht sooo viel Unsicherheit da ?

  2. 7. Juni 2016 / 22:58

    Instagram und Co. machen es natürlich leicht, sich selbst schlecht oder nicht gut genug zu fühlen. Selbst mir mit knapp 30 geht es manchmal so, wenn ich sehe wie fit andere Mädels sind. Wie muss es dann erst jungen Frauen gehen, die noch nicht so gefestigt sind?! Ich glaube, den Zwang sich andauernd zu vergleichen, den muss man aufgeben sonst wird man nie mit sich selbst zufrieden sein.

    Deinen Post finde ich sehr gut!

    Liebe Grüße, Bella
    http://kessebolleblog.blogspot.de

  3. 6. Juni 2016 / 15:33

    Mal wieder ein super geschriebener Post!
    Es ist gar nicht so einfach sich selbst zu akzeptieren, aber je älter man wird desto mehr lernt man sich selbst zu lieben – auch seine Makel <33

    Love, Tschok
    http://www.thedetsornfactory.com

  4. 6. Juni 2016 / 09:24

    Ein sehr interessanter Artikel Liebes. Ich muss Jay hier leider zustimmen, denn seitdem es Social Media gibt ist dieser eigene Druck, den man sich selbst aufbaut um einiges gestiegen. Man vergleicht sich automatisch und manchmal auch nur unterbewusst, obwohl man es gar nicht möchte. Ich musste auch schmunzeln, weil als ich gelesen habe, dass du immer “Probleme” wegen deiner kleinen Körpergröße hattest. Bei mir ist es genau umgedreht. Ich war immer einen Kopf größer, wie alle anderen Mädchen in meiner Klasse…

    Liebste Grüße
    Luise | http://www.just-myself.com

  5. 6. Juni 2016 / 08:38

    Ein sehr interessantes Thema! Ich kämpfe auch jeden Tag damit, mich nicht ständig zu vergleichen und etwas zu sein, was ich nicht bin! Das Problem allerdings hat sich bei mir drastisch vertieft, seitdem ich bei den Social Medien angemeldet bin! Früher gab es nur Zeitschriften, Plakate und TV Sendungen, wo jeder wusste, alles komplett bearbeitet und total unrealistisch. Durch Instagram und Co. allerdings hat sich meine Sichtweise etwas verändert. Auf einmal gibt es tausende wunderschöne Mädchen (von nebenan), mit perfekten Figuren, Beinen etc.
    wer etwas wert auf seine Bilder und sein Profil legt, gerät meiner Meinung nach ziemlich unter Druck. das wichtigste ist, sich dennoch abzuheben und versuchen in der Realität zu bleiben! Auch diese Mädchen haben ihre Problemzonen, nur stellt dies keiner zur Schau.

    Sehr schöner Post!

    Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbei schaust 🙂

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Theresa | Blogger & Editor in Chief

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