
Yay, endlich ist es so weit. Der schon längst überfällige Blogpost über unseren Roadtrip durch Südengland und Wales ist online. Eine Woche düsten Marc und ich mit dem Auto durch England und Wales und haben uns nicht nur in das Land verliebt, sondern auch einiges über das Land und die Leute außerhalb Londons gelernt. Welche Stops wir gemacht haben, wo wir übernachtet haben und welche Orte bzw. Städte wir empfehlen können, erfährt ihr in diesem Blogpost.
*Die komplette Reise wurde von uns selbst bezahlt. Es wurden uns keine Unterkünfte kostenfrei zur Verfügung gestellt. Alle Hotel- und Restaurant-Empfehlungen basieren auf meiner eigenen Erfahrung und Meinung.
Organisation der Wales und Südengland Rundreise
Gebucht, geplant und organisiert haben Marc und ich in ungefähr alles einen Monat vor der Abreise. Die Hotels haben wir alle über Booking.com gebucht und das Auto über Rentalcars.com. Außer in Cardiff und Liverpool haben wir auf die typisch englischen Bed & Breakfasts gesetzt, da wir – wenn wir schon mal in England sind – die englische Kultur intensiv kennenlernen und aufsaugen wollten. Mit allen wichtigen Dokumenten in der Tasche und zwei großen Gepäckstücken ging es am Morgen des 13. Mais mit der U-Bahn nach London Heathrow. Trotz dessen, dass wir mitten in London wohnen, haben wir uns dazu entschlossen, unser Auto bei der Autovermietung am Flughaben, anstatt in der Stadt, abzuholen, da die Abholung am Flughafen deutlich günstiger ist.
Für die Woche hatten wir einen … gebucht und obwohl das Auto optisch nicht sehr ansprechend ist, würde ich das Auto jederzeit wieder buchen. Das Auto ist wahnsinnig geräumig und laut Marc auch sehr angenehm zu fahren (ich kann das leider nicht beurteilen ;)). In England zahlt ihr übrigens einen Aufpreis für das Auto, wenn ihr unter 25 Jahre alt seid. Da Marc schon 25 ist, konnten wir uns die zusätzlichen Kosten zum Glück sparen. Einen internationalen Führerschrein braucht ihr übrigens nicht (wenn ihr aus einem EU Land stammt). Der normale Führerschein reicht aus.
1. Tag: Jurrasic Coast
Der erste Stop unserer Wales und Südengland Rundreise war die Jurrasic Coast. Die Jurrasic Coast ist das Herzstück des Bezirks Dorset und bekannt für die atemberaubend schöne Natur, Klippen und Strände. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich – aufgrund den vielen traumhaft schönen Bildern im Internet – ziemlich hohe Erwartungen an die Jurrassic Coast hatte, die dann schlussendlich nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen wurden. Vielleicht lag es an dem wunderschönen Wetter, das wir an dem Tag hatten, oder daran, dass wir nach langer Zeit in einer Metropole zum ersten Mal wieder in der Natur waren. Ich kann es nicht genau beurteilen. Was ich allerdings sagen kann: Die Jurrassic Coast hat uns einfach nur umgehauen.
Was tun an der Jurrasic Coast?
Unser erster Stop waren die Old Harry Rocks, die wir nach ungefähr zwei Stunden Fahrzeit von London aus erreicht hatten. Die Old Harry Rocks sind Kreidefelsen, die am südlichen Ende von Studland Bay liegen. Vom Autoparkplatz läuft man ungefähr 20 Minuten zu den Felsen und wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Ein absolutes Must See in Dorset.

Von den Old Harry Rocks ging es weiter nach Swanage, ein Küstenort mit ungefähr 10,000 Einwohnern. Dort aßen wir Mittag und sind an der Seepromenade entlang geschlendert. Der Pier in Swanage ist ebenfalls sehr sehenswert.

Von Swanage aus fuhren wir weiter zur Lulworth Cove. Eine Bucht, die malerischer nicht sein könnte. Wir machten einen kleinen Spaziergang und genossen die traumhaft schöne Kulisse.



Der letzte Stop des ersten Tages war Durdle Door, ein natürlicher Kalkbogen an der Jurrasic Coast. Durdle Door ist wohl das bekannteste Wahrzeichen von Dorset – und das zurecht. Nach all den anderen wunderschönen Küsten, Buchten und Stränden, dachten wir nicht, dass Durdle Door die anderen Kulissen noch übertreffen konnte. Aber wir irrten uns. Die Bucht war menschenleer und wirkte fast magisch im Licht des Sonnenuntergangs. Ich weiß nicht ob, wir an diesem Tag nur wahnsinniges Glück hatten, aber all unsere Stops waren so wenig touristisch, dass wir es fast nicht glauben konnten. Alles wirkte so unberührt, ruhig und still. Die Jurrassic Coast wurde zum Weltkulturerbe erklärt und macht ihrer Bezeichnung alle Ehre.




Wo übernachten an der Jurrassic Coast?
Der erste Tag unserer Südengland Rundreise war ein absoluter Erfolg und jetzt im Nachhinein würde ich sagen, dass die Jurrassic Coast das absolute Highlight unsere England Reise war. Übernachtet haben wir die erste Nacht in Weymouth im St. John’s Guesthouse. Das Bed & Breakfast war wirklich ein absoluter Glücksgriff. Super nette Gastgeber, ein liebevoll eingerichtetes Zimmer und ein leckeres Frühling. English Breakfast vom Feinsten. Marc hat’s geschmeckt. Ich habe mich dann doch lieber auf Toast mit Butter und Honig beschränkt, aber auch das war super lecker 🙂
Für uns hat sich Weymouth zum Übernachten super angeboten. Je nachdem wie ihr eure Südengland Rundreise plant, bieten sich aber natürlich auch andere Küstenorte zum Übernachten an.

2. Tag: Castle Combe, Bath & Bristol
Am zweiten Tag unser Südengland Rundreise ging es zunächst weiter nach Castle Combe, ein kleiner Ort in Wiltshire mit 300 Einwohnern. Über den Ort bin ich zufälligerweise bei meiner Recherche über Südengland gestolpert und war sofort verzaubert. “The most British village you have ever seen” (so wurde Castle Combe auf der Website genannt), mussten wir sehen. Der Ort ist wirklich wie aus einem Bilderbuch und ich muss zugeben, auch tatsächlich der Inbegriff von Großbritannien. Ein absolutes Must-See.



Nach einem kurzen Abstecher in Castle Combe, ging es für uns weiter nach Bath, eine Stadt in Somerset, die bekannt für die römischen Bäder ist. Die Bäder haben wir aufgrund Zeitmangels nicht besichtigt, trotzdem erinnert die Stadt ein bisschen an die Straßen und Gebäude Roms. Italienisches Flair in einer britischen Kleinstadt: Großer Daumen hoch.
Wo übernachten in Bristol?
Am Abend machten wir uns dann auf den Weg nach Bristol, wo wir auch übernachtet haben. Wir haben uns für das Clifton House entschieden. Das Bett war leider viel zu klein, aber ansonsten war das Bed & Breakfast/Hotel vollkommen in Ordnung.
3. Tag: Bristol & Cardiff
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg um Bristol zu erkunden. Leider muss ich hier allerdings sagen, dass Bristol – anders als auf vielen Websites beschrieben – keine sehenswerte Stadt ist. Zumindest sehen Marc und ich das so. Die Stadt ist relativ dreckig und hat im Vergleich zu anderen Städten, die wir bereits besucht haben, keinen Flair. Brandon Hill (ein Park in der Anhöhe mit tollen Blick auf Bristol) ist aber auf jeden Fall ein toller Ort um ein bisschen abzuschalten und spazieren zu gehen. Außer dem Park gibt es in Bristol aber nicht so viel zu sehen, weswegen wir gegen Mittag weiter nach Cardiff gefahren sind.
Auf Cardiff hatten Marc und ich uns riesig gefreut und daher auch relativ große Erwartungen an die Stadt. Vielleicht lag es gerade daran, aber die Stadt hat uns alles andere als begeistert. Die Stadt ist – genauso wie Bristol – relativ dreckig und hat wenige nette Fleckchen. Das ist aber natürlich nur unsere Meinung. Nach London ist es für andere Städte aber auch schwer, genauso zu begeistern 🙂 Da wir das Stadtzentrum als nicht sehr sehenswert erachteten, sind wir am Nachmittag Richtung Cardiff Bay gelaufen. Ich hatte ja immer gedacht, dass Cardiff direkt am Meer liegt, der Spaziergang nach Cardiff Bay dauerte aber 40 Minuten. Cardiff Bay ist jedoch im Gegensatz zu Cardiff City richtig nett und lädt zum Flanieren ein. Cardiff Castle haben wir leider nur von außen besichtigt. Im Nachhinein hätten wir die Burg aber vielleicht doch besichtigen sollen 🙂


Wo übernachten in Cardiff?
Übernachtet haben wir für zwei Nächte im IBIS Cardiff. Das Hotel ist nicht gerade ein Luxushotel, aber so günstig, dass Marc und ich nicht widerstehen konnten (Schnäppchenjäger hallo ;)). Die Einrichtung ist sehr simple und viel Service darf man sich nicht erwarten, aber der Preis ist unschlagbar. Gefrühstückt haben wir in Cardiff übriges immer bei Milk & Sugar. Das Avocadobrot war der absolute Hammer 🙂
4. Tag: Brecon Beacons National Park & Caerphilly Castle
Am nächsten Tag machten Marc und ich einen Tagesausflug in den Brecon Beacons National Park und dem Caerphilly Castle. Der Nationalpark ist riesig, weswegen wir uns ein paar Stops herausgepickt haben, die wir angefahren sind. Erster Stop war der Llangors Lake, der größte Natursee in Süd-Wales. Der See liegt total schön, leider hatten wir an dem Tag aber nicht so Glück mit dem Wetter, weswegen die Landschaft auch gleich weniger ansprechend wirkte. Ihr wisst bestimmt, was ich meine. Die Natur kommt einfach besser zur Geltung, wenn die Sonne scheint 🙂 Nichtsdestotrotz , sind der See und die Landschaft um den See auf jeden Fall sehenswert. Von dem See aus ging’s weiter nach Brecon, dem größten Ort in dem National Park. Dort aßen wir in einem super süßen Café Mittag und schlenderten anschließend ein bisschen durch den Ort. Ein kleiner Fun Fact: Noch nie ist mir die alternde Bevölkerung so aufgefallen wie in Wales. Manchmal kamen Marc und ich uns vor wie Außerirdische, da vor allen in den kleinen Dörfern fast ausschließlich ältere Menschen unterwegs waren 😉
Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zum Caerphilly Castle, die größte mittelalterliche Festung in Wales. Die Burg bzw. Festung ist der absolute Wahnsinn und definitiv ein Must See, wenn ihr in Wales seid. Caerphilly Castle ist in nur 25 Minuten mit dem Auto von Cardiff aus erreichbar und kann daher auch super in Form eines Tagesausflugs von Cardiff aus besichtigt werden. Die Festung ist umrahmt von einem See, um den man auch gänzlich spazieren kann. Die Burg war das Highlight dieses Tages und hat uns richtig begeistert.


5. & 6. Tag: Llandudno
Am fünften Tag unseres Roadtrips ging es weiter nach Llandudno, eine Küstenstadt im Norden von Wales. Als ich 17 war, habe ich für drei Monate lang in Llandudno gewohnt bzw. gearbeitet, weswegen ich mich riesig darauf gefreut habe, die Kleinstadt nach acht Jahren noch einmal neu zu entdecken. Da wir erst am Abend in Llandudno angekommen sind, sind wir an unserem ersten Tag in der Küstenstadt einfach gemütlich an der Strandpromenade entlang geschlendert, haben den Sonnenuntergang beobachtet und sind lecker asiatisch essen gegangen. Tops Chinese Llandudno kann ich übrigens sehr empfehlen 🙂

Am zweiten Tag haben wir an der Strandpromenade ein paar Fotos gemacht (siehe unten) und sind anschließend auf den Great Orme, einen Kalkstein Berg mit atemberaubender Aussicht aufs Meer, gewandert. Schon vor acht Jahren war ich während meiner Zeit in Llandudno regelmäßig auf dem Great Orme und es hat sich nichts verändert. Der Berg bzw. Hügel lädt zu entspannten Wanderungen und Spaziergängen ein und man wird mit malerischen Kulissen und Naturschauspielen belohnt. Wer sich nicht gerne sportlich betätigt, kann auch die Great Orme Tramway, oder die Cable Cars nutzen und dann einfach bei einem leckeren Kaffee die Aussicht genießen 🙂 Am Nachmittag haben wir uns dann einen Crêpe gegönnt und danach den restlichen Tag gemütlich im Bett verbracht. Das darf im Urlaub auch mal sein, oder? 🙂


Wo übernachten in Llandudno?
Übernachtet haben wir im Glan Y More Hotel (was aber eigentlich ein Bed & Breakfast ist) und wir waren zu 100% zufrieden mit unserer Wahl. Die Gastgeber waren wieder unheimlich freundlich, die Lage war toll und auch das Frühstück war super. Wenn ihr in Großbritannien Urlaub macht, kann ich euch die typischen Bed & Breakfast’s wirklich ans Herz legen. Wir haben während unseres Roadtrips keinen einzigen Reinfall erlebt und waren begeistert von der Freundlichkeit der Gastgeber und der persönlichen Betreuung.
7. Tag: Liverpool
Am siebten Tag unseres Roadtrips durch Südengland und Wales ging es dann nach Liverpool, unserem letzten Stop. Vor acht Jahren war ich schon einmal in Liverpool, konnte mich aber nicht mehr richtig an die Stadt erinnern. Außer an das Beatles Museum (mein Papa ist ein richtiger Fan ;)). Liverpool hat wirklich einiges zu bieten und war mit Abstand die beeindruckendste Stadt, die wir während unserer England Reise besichtigt haben. Besonders schön finde ich die Gegend um das Royal Albert Dock. Auch die Kathedrale von Liverpool ist absolut sehenswert. Im Gegensatz zu fast allen anderen Kirchen in Großbritannien, zahlt man hier keinen Eintritt. Gegessen haben wir an unserem Abend in Liverpool bei Rosa’s Thai Café, das es übrigens auch einige Male in London gibt 🙂


Wo übernachten in Liverpool?
Übernachtet haben Marc und ich in Liverpool im IBIS Styles Liverpool. Die Lage des Hotels ist super und auch ansonsten waren wir total happy mit unserer Wahl. Wir hatten auch das Frühstück dazu gebucht und auch dieses war absolut top. Es gab alles was das Herz begehrt – von Obstsalat, über frischem Gebäck bis hin zu diversen Zerealien. Sogar Smoothies wurden angeboten 🙂 Ein Hotel, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde.
Mein Fazit
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass England ein so tolles Reiseland ist. Vor allem Südengland und die Landschaften, Küsten und Buchten an der Jurrassic Coast haben mich in ihren Bann gezogen. Im Gegensatz zu Ländern wie Italien, oder Spanien sind die Hot Spots außerhalb der Städte in Großbritannien noch wenig touristisch und daher super ruhig und unberührt.
Was ich allerdings auch sagen muss ist, dass sich das Stadtleben in einer einzigen Stadt abspielt und das ist London. Die anderen Städte in Großbritannien können der Mega-Metropole London einfach nicht das Wasser reichen. Die Städte (vor allem Liverpool) sind nett, mehr aber auch nicht. Solltet ihr also einen Roadtrip nach England bzw. Wales planen, fokussiert euch auf London und ansonsten auf nicht-städtische Gegenden 😉
Was das Essen anbelangt, steht während eines England Urlaubs tatsächlich typisch englisches Essen auf der Tagesordnung. In den Städten bekommt man natürlich alles, was man sich vorstellen kann, auf dem Land gestaltet sich die Suche nach “nicht englischem Essen” wie Fish & Chips aber deutlich schwieriger. Wenn wir mit dem Auto unterwegs waren, gab es Mittags also meistens Toast mit Käse, oder Schinken und eine ordentliche Portion Chips dazu 😉
Unsere Wales und Südengland Rundreise war wirklich super schön und wenn ihr die Kombination aus Natur und Stadt mögt, ist vor allem England ein wahnsinnig tolles Reiseland.
Wart ihr schon einmal in England? Habt ihr auch schon mal eine Rundreise durch Südengland und Wales gemacht? Wenn ja, wie hat euch die England Reise gefallen? Was waren eure Highlights?
xoxo, Theresa
Pssst: Weitere Hotel Reviews und Reiseberichte findet ihr übrigens hier.