Ihr Lieben, da mein erster Post zur Selbstständigkeit so gut bei euch angekommen ist, habe ich mich dazu entschlossen, einen weiteren Beitrag über meine Selbstständigkeit als Blogger zu verfassen. Während der erste Beitrag vielmehr von meinen Zielen, Träumen und Ängsten handelte, dreht sich in diesem Beitrag alles um die vermeintlich ‘unangenehmeren Seiten’ der Selbstständigkeit. Denn, zu einem erfolgreichen Blog gehört eben viel mehr als nur Fotos machen, Blogbeiträge schreiben und Mails beantworten. So viele Vorteile die Selbstständigkeit auch mit sich bringt, sie bringt auch ein paar wichtige organisatorische Dinge mit sich, um die man sich kümmern sollte.
Um euch den Einstieg ins Blogger Business zu erleichtern (egal ob selbstständig als Blogger, oder nicht: die meisten Punkte dieses Blogposts sind auch für nicht selbstständige Blogger interessant), habe ich euch in diesem Blogpost die wichtigen rechtlichen, versicherungstechnischen und steuerlichen Angelegenheiten aufgelistet. Wie ihr bestimmte Dinge am besten handhabt und meine Erfahrung bezüglich bestimmten Bereichen verrate ich euch ebenfalls in diesem Beitrag. Wir sind keine Rechtsspezialisten, die Informationen beruhen lediglich auf unserem angeeigneten Wissen und Erfahrungen und sind daher auch keine Rechtsberatung oder ähnliches.
1. Gewerbeanmeldung
In Deutschland ist eine Gewerbeanmeldung für alle Personen erforderlich, die einer gewerblichen Tätigkeit (egal ob haupt- oder nebenberuflich) nachgehen. Laut deutschem Gesetz ist eine gewerbliche Tätigkeit folgendermaßen zu definieren:
- Die Person muss selbstständig tätig sein, eigene Entscheidungen treffen und für diese verantwortlich sein
- Ein Gewerbe muss nachhaltig sein
- Die Person muss beabsichtigen, einen Gewinn mit dem Gewerbe zu erzielen
- Die Person handelt mit anderen Unternehmen und selbstständigen Waren und Leistungen
Beabsichtigt ihr also, mit eurem Blog Geld zu verdienen und (teilweise) selbstständig als Blogger zu arbeiten, ist eine Gewerbeanmeldung unabdingbar. Ich würde euch daher empfehlen, ab dem Zeitpunkt, ab dem ihr plant einen Gewinn durch euren Blog zu erzielen, oder spätestens ab dem Zeitpunkt eurer ersten Einnahme, ein Gewerbe bei eurer zuständigen Gemeinde anzumelden.
Oft wird uns die Frage gestellt, ob eine Gewerbeanmeldung denn überhaupt nötig ist, oder ob man als Blogger nicht unter den Begriff “Freiberufler” fällt. Laut dem deutschen Recht fallen unter den Begriff “Freiberufler” Anwälte, Ärzte, Künstler, Erzieher und Journalisten. Diese Berufe erbringen laut Definition Dienstleistungen im Interesse der Auftraggeber bzw. der Allgemeinheit. Blogger fallen meiner Meinung nach nicht unter diese Berufsdefinition. Ist man selbstständig als Blogger und steht die Gewinnerzielungsabsicht im Vordergrund der Tätigkeit, ist meiner Meinung nach eine Gewerbeanmeldung unausweichlich erforderlich.
2. Krankenversicherung
Sobald ihr wirklich selbstständig als Blogger seid und kein Student/keine Studentin (dann greift nämlich meistens noch die Familienversicherung oder Studentische Versicherung) bzw. in keinem Arbeitsverhältnis (dann wird die Krankenversicherung im Normalfall von eurem Arbeitgeber bezahlt werden) steht, kommt die Krankenversicherung ins Spiel. Bei einer Familienversicherung oder Studentischen Versicherung ist zu beachten, dass ab einem monatlichen Einkommen über 435 EUR, die Familien- oder Stundentische Versicherung nicht mehr greift und man sich selbst freiwillig versichern muss. Eine Krankenversicherung vorweisen zu können ist in Deutschland, sowie Österreich, Pflicht. Solltet ihr also nicht kranken versichert sein, macht ihr euch strafbar und es kann sein dass ihr mit rückwirkenden Zahlungen konfrontiert werdet. Die Krankenversicherungslage ist relativ komplex, weswegen ich euch raten würde, mehrere Angebote zu vergleichen und euch detailliert beraten zu lassen. Dort sitzen schließlich Experten, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.
3. Steuerliche Angelegenheiten
Die Steuer. Ein Thema, mit dem ihr euch anfangen zu beschäftigen solltet, sobald ihr ein Gewerbe angemeldet habt. Denn, sobald ihr selbstständig als Blogger seid und gewerbliche Einkünfte habt, müsst ihr jährlich eine Steuererklärung abgeben. Für euch als Blogger sind vor allem drei Steuerarten relevant. Die Einkommenssteuer (bei Einzelunternehmern und GbRs), Umsatzsteuer und die Gewerbesteuer.
Einkommensteuerpflichtig ist man ab dem Zeitpunkt, ab dem man ein Gewerbe angemeldet hat. Die Einkommenssteuer richtet sich nach dem jährlichen Einkommen des Steuerpflichtigen. Am Anfang eines Jahres (bis zum 31. Mai hat man hierfür Zeit) ist also die Einkommensteuererklärung für das vergangene Jahr fällig. Vereinfacht gesprochen: Bei einem Einzelunternehmen oder einer GbR rechnet man die Einnahmen des Vorjahres minus die Ausgaben des Vorjahres (Einnahmenüberschussrechnung) und kommt so auf ein zu versteuerndes Einkommen. Je nach zu versteuerndem Einkommen, gilt dann der entsprechend, festgelegte Steuersatz. Die gute Nachricht: In Deutschland hat jeder Bürger zunächst einen Steuerfreibetrag von knapp 9000 EUR.
Umsatzsteuerpflichtig ist man nur, wenn man ein Gewerbe mit Regelbesteuerung angemeldet hat. Also kein Kleinunternehmer ist. Die Kleinunternehmerregelung besagt, dass Personen bzw. Unternehmen, die im vorangegangenen Kalenderjahr weniger als 17.500€ Umsatz hatten und der Umsatz im laufenden Jahr voraussichtlich 50.000 € nicht übersteigen wird, von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind. Sobald man diese Beträge jedoch überschreitet, muss eine Umsatzsteuer ID beim zuständigen Finanzamt beantragt und in den Rechnungen 19% Umsatzsteuer ausgewiesen werden. Außerdem wird eine monatliche bzw. vierteljährliche Umsatzsteuer-Voranmeldungen benötigt. Werden diese nicht vom Steuerberater gemanagt, kann man das auch selber über das deutscher ELSTER Portal machen.
Gewerbesteuerpflichtig wird man ab einem Umsatz von 24.500 €. Diese wird genauso wie die anderen Steuerarten an das Finanzamt abgeführt und beträgt einen gewissen Prozentsatz des Umsatzes (unterscheidet sich je nach Gemeinde).
So, ich hoffe, der Beitrag hat einigen von euch bezüglich rechtlichen, versicherungstechnisch, oder steuerlichen Fragen etwas weiter geholfen. Wie gesagt, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, habe jedoch schon relativ viele Erfahrungen in dem Bereich sammeln dürfen, die ich gerne an euch weiter geben möchte. Falls ihr noch irgendwelche Fragen habt, könnt ihr mir diese gerne in den Kommentaren oder per Mail zukommen lassen.
xoxo, Theresa
Liebe Theresa,
vielen Dank für diesen Eindruck über diese wichtigen Themen. Gerade Steuern sind schwierig und ich findes es wirklich nicht einfach mich damit auseinander zu setzen, aber das macht dann bestimmt die Routine wieder irgendwann wieder gut.
xo Rebecca
https://pineapplesandpumps.com/
Autor
Da geb ich dir absolut recht 🙂
Toll dass du das so schön zusammengefasst hast. Ich hab zum Glück alle Anforderungen beachtet ?
Lg Carina
Autor
Sehr gut! Liebe Grüße 🙂
Guten Morgen,
Ein sehr gut geschriebener Beitrag der einfach zu verstehen ist obwohl die Themen sehr komplex sind.
Sehr interessant für Blogger und werdende Blogger.
Ich bin gespannt wie sich all das noch weiter entwickeln wird 🙂
Liebe Grüße,
Larissa
(http://salutmavie.de)
Autor
Danke Larissa 🙂 Das hoffe ich. Liebe Grüße!